SDGs – Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Gewalt und organisierte Kriminalität bekämpfen, Konflikte lösen, gleichberechtigten Zugang zu Justiz ermöglichen und Rechtsstaatlichkeit fördern. Was nach anstrengenden Regierungsaufgaben klingt, kann zur spannenden Challenge für Ihren Unternehmer*innenalltag werden. Schauen wir uns das SDG 16 genauer an. 

In 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Nachhaltigkeitsziele formuliert und die Umsetzung den Ländern der Welt als Hausaufgabe bis 2030 gegeben. Für die nachhaltige Entwicklung, wie sie die Agenda 2030 fordert, sind Frieden und Gerechtigkeit eine Voraussetzung. Friedliche und inklusive Gesellschaftensind deshalb explizit im 16. Sustainable Development Goal (SDG) gefordert.  

Was ist das Problem?

Aktuell und auch schon vor der COVID-19-Pandemie steigt weltweit die Anzahl der Konflikte, der fragilen Staaten und humanitären Krisen. Im Jahr 2012 waren 32 aktive kriegerische Konflikte zu verzeichnen, in 2018 sind es bereits 52. Das sind 36 Länder, in denen gewaltsame Auseinandersetzungen herrschen. Meistens geht es dabei um knappe Ressourcen wie Nahrungsmittel, Trinkwasser, Zugang zu Rohstoffen, Strom, Gesundheitsvorsorge oder Bildung. Wegen der Konflikte und Krisen haben viele Menschen keine Perspektive mehr in ihren Heimatländern und müssen flüchten.

Wie können wir das lösen?

Verantwortungsvolle Regierungsführung ist sicherlich eine zentrale Voraussetzung für Stabilität und Frieden. Dennoch dürfen auch die Unternehmen der Privatwirtschaft Verantwortung übernehmen,um zu sozialer Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit beizutragen 

In Deutschland profitiert die Gesellschaft von relativ stabilen, vergleichsweise gewaltarmen Bedingungen. Diese müssen jedoch aufrechterhalten und können durchaus noch verbessert werden. Heruntergebrochen auf den Handlungsspielraum für Unternehmen sind insbesondere die Bereiche Teilhabe und Inklusion, Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft sowie Chancengleichheit interessant.

Positionieren Sie sich als vertrauensvoller Arbeitgeber und Geschäftspartner. Konkret schaffen Sie Vertrauen durch Transparenz und ehrliche Kommunikation gegenüber Mitarbeitern und Kunden. Es gibt heute zahlreiche, wirklich hilfreiche Kanäle zur schnellen, offenen Kommunikation direkt aus dem „Maschinenraum“ des Unternehmens. Nutzen Sie diese unter direkter Beteiligung Ihrer Mitarbeitenden. Zeigen Sie Ihre Entwicklungsschritte hin zu mehr Nachhaltigkeit und Fairness und kommunizieren Sie genauso ehrlich Ihre Potenziale.  

Fallbeispiel: Erste afroamerikanische Frau als leitende Redakteurin

Es kann so einfach sein und doch ist es im Jahre 2020 (erschreckenderweise) immer noch eine Schlagzeile wert: Anfang August 2020 wurde Krissah Thompson bei der Washington Post zur leitenden Redakteurin für Vielfalt und Inklusion ernannt. In dieser Rolle wird sie sowohl für eine bessere Berichterstattung im Hinblick auf verschiedene Kulturen und Lebenswirklichkeiten sorgen als auch für diversere Teams innerhalb der Redaktion, indem benachteiligte Menschen faire Chancen auf Einstellung und Ausbildung bekommen. Das Beispiel Krissah Thompson zeigt: Es kommt bei relevanten Themen wie Diversität und Inklusion nicht auf Lippenbekenntnisse, sondern auf entschlossene Entscheidungen und Umsetzungen an – und zwar auf höchster Managementebene.

Anregungen für Ihr Unternehmen 

Auch Sie können Maßnahmen umsetzen, die Sie zu einem verlässlichen Geschäftspartner und Arbeitgeber machen. Es ist ganz einfach, fangen Sie gleich an: 

  • Vermeiden Sie Korruption. Sie sollten keine Form der Bestechung akzeptieren, auch wenn dadurch die Geschäfte schlechter flutschen. 
  • Sorgen Sie bei Ihren Geschäftspraktiken für Rechtssicherheit für alle Beteiligten, dazu gehört auch zuverlässiger Datenschutz.
  • Investieren und handeln Sie verantwortlich. Überlegen Sie genau, ob Sie beispielsweise Projekte im militärischen Bereich durchführen
  • Inklusion bedeutet nicht nur Rollstuhlrampen und breite Türen. Schaffen Sie ganzheitlich Barrierefreiheit, dazu gehört auch die Art der Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter*innen und Kund*innen erreicht werden. Dabei helfen Tools wie zum Beispiel einfache Sprache und Websites, die auch von Menschen mit Sehbehinderung gelesen werden können.
  • Sie tragen Verantwortung auch über das Betriebsgelände hinaus: Pochen Sie auf Einhaltung der Menschenrechte und Kinderschutz in der gesamten Lieferkette.
  • Vielleicht hilft ein Verhaltenskodex für die Mitarbeitenden? Dieser muss natürlich auch in der Unternehmensführung gelebt werden.
  • Geheimtipp: Mitarbeitervertretung und Betriebsratsarbeit nicht nur zulassen, sondern fördern und konstruktiv nutzen. 
  • Gewährleisten Sie gegenüber Konsumenten Produkttransparenz, Datenschutz und einen Kundenservice, der seinen Namen verdient.

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