SDGs – Ziel 3: Gesundes Leben für alle

karmacom Nachhaltigkeit Sustainable Development Goals

2015 hat die internationale Staatengemeinschaft beschlossen, die globalen Herausforderungen (ökonomisch, ökologisch, sozial) gemeinsam zu lösen. Dafür wurden 17 Sustainable Development Goals (SDGs) formuliert. Als drittes Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nennen die Vereinten Nationen die Gesundheit: „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern“. Das Menschenrecht auf Gesundheit besteht für viele Menschen nur in der Theorie.

Die gute Nachricht: 

Seit 1980 ist die Lebenserwartung der Menschen weltweit von 63 auf rund 72 Jahre angestiegen (in Deutschland aktuell rund 81 Jahre). Die Müttersterblichkeitsrate sank zwischen 1990 und 2015 um 43 Prozent, die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren konnte weltweit um deutlich mehr als die Hälfte reduziert werden. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist von 2000 bis 2017 um mehr als 35 Prozent gefallen. Insgesamt hat sich die medizinische Grundversorgung in den letzten 20 Jahren in einem Großteil der Welt verbessert.

Die schlechte Nachricht: 

Rund eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einer angemessenen und bezahlbaren Gesundheitsversorgung. Jeden Tag sterben weltweit fast 15.000 Kinder im Alter von unter fünf Jahren – die meisten an Krankheiten, die vermieden oder behandelt werden könnten. Mehr als 800 Mädchen und Frauen sterben jeden Tag im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder Geburt, weil es in ihrem Land keine ausreichende medizinische Betreuung für sie gibt. Krankheiten wie Tuberkulose oder Malaria sind in Entwicklungsländern noch immer weit verbreitet und kosten dort jedes Jahr mehr als zwei Millionen Menschen das Leben. Weltweit müssen noch immer viele Millionen Menschen unter hygienischen Bedingungen leben, die Krankheiten verursachen. 

Wie können wir das lösen?

Offensichtlich gibt es noch viel zu tun, um ein gesundes Leben für alle Menschen weltweit zu gewährleisten. Die Verwirklichung des Menschenrechts auf Gesundheit kann nur auf Grundlage einer allgemeinen Gesundheitsversorgung erfolgen. Das bedeutet, jeder Mensch

  • • muss sich über Gesundheitsthemen ausreichend informieren können,
  • • benötigt Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten
  • • erhält nach Bedarf wirksame, hochwertige und bezahlbare Arzneimittel und Impfstoffe und
  • • hat die Möglichkeit, sich gegen finanzielle Risiken im Krankheitsfall abzusichern.

Diese Themen können und müssen parallel auf politischer als auch auf privatwirtschaftlicher Ebene angegangen werden.

Fallbeispiel: Bekämpfung von Südafrikas tödlichster Krankheit mit Mobilfunktechnik 

Vom ersten HIV Fall und Todesfall in 1983 entwickelte sich in Südafrika bis 2017 die größte HIV Epidemie der Welt, bei der mehr als sieben Millionen Menschen mit dem Virus infiziert waren. Ein Drittel der Betroffenen bekam in Folge zusätzlich Tuberkulose. Beide Krankheiten müssen nicht tödlich verlaufen, wenn die Patienten Zugang zu regelmäßigen Behandlungen haben. Und hier lag das Problem. Viele Kliniken lagen in ländlichen Gegenden und bestellten ihre Medikamente per Zettel und Stift, was ineffizient und langsam war und häufig zu Fehlmengen in den Lagern führte.   

In Kooperation mit Mezzanine, einem Anbieter für mobile Anwendungen und der südafrikanischen Gesundheitsbehörde entwickelte Vodafon eine Lösung für diese Herausforderung. „Stock Visibility Solution“ ist eine App, mit der die Mitarbeiter in den Krankenstationen in Echtzeit die Lagerbestände überwachen und auffüllen können. So wird die Lieferkette ständig optimiert und tausende Patienten erhalten die Medikamente, die sie so dringend benötigen.

Was können Sie tun?

Innovationen, mit denen tausende Menschenleben gerettet werden, sind ohne Frage großartig. Wenn Ihnen dafür aktuell die zündende Idee fehlt, beginnen Sie zunächst vor der eigenen Haustür zu kehren:

  1. Prüfen Sie Ihre Produktionsprozesse und vermeiden Sie schädliche Emissionen für die Umwelt und Ihre Mitarbeiter.
  2. Wiederholen Sie Punkt 1 für Ihre Zulieferer.
  3. Verbannen Sie gesundheitsschädigende Produkte aus Ihrem Programm.
  4. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern ergonomische Arbeitsbedingungen mit ausreichend Bewegungs- und Erholungsmöglichkeiten. (Das zahlt sich auch für das Unternehmen aus, da die Produktivität und Zufriedenheit steigen, Krankheitstage und Fluktuation sinken).
  5. Erleichtern Sie Ihren Mitarbeitern eine gesunde Ernährung. Nicht jede Firma kann eine Kantine – womöglich mit vegetarisch-regionaler Bio-Vollwertkost – anbieten, aber vielleicht können z.B. Kochmöglichkeiten geschaffen werden?
  6. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und pflegen Sie einen gesunden Lebensstil.

Sie wünschen sich individuellere Optimierungsmöglichkeiten für Ihre Situation in Ihrer speziellen Branche? Wir besprechen das gerne mit Ihnen.

Im kommenden Blogbeitrag geht es um das vierte Nachhaltigkeitsziel: Die Qualität in der Bildung. Bleiben Sie dran.