Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist ein Weltzukunftsvertrag für die Menschheit mit 17 konkret ausformulierten Zielen. Durch Erreichen der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) soll allen Menschen weltweit ein gutes Leben geschaffen werden. Dazu sind enorme Anstrengungen sowohl in ökonomischen als auch in ökologischen und sozialen Bereichen notwendig.
Als das „größte lösbare Problem der Welt“ stufen die UN Hunger ein. Deshalb lautet das zweite Nachhaltigkeitsziel: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
Was ist das Problem?
Hunger. Ein Gefühl, das die meisten von uns kaum kennen. Für 821 Millionen Menschen ist es alltägliche Realität, nicht genug zu essen zu haben. Und das, obwohl das Recht auf Nahrung ein Menschenrecht ist. Hunger ist eine Katastrophe für alle Betroffenen und das größte Hindernis für die Entwicklung in armen Ländern. Hunger kann zu Flucht und Vertreibung führen und zu Hoffnungslosigkeit und Gewalt. Auch in Deutschland sind immer mehr Menschen nicht mehr in der Lage, sich angemessen zu ernähren. Dies bezeugen nicht zuletzt die zahlreichen Tafeln mit ihren langen Warteschlangen. Durch die Folgen des Klimawandels wird es weltweit für immer mehr Menschen schwierig bis unmöglich, sich mit ausreichender Nahrung zu versorgen. Am stärksten von Hunger betroffen ist die Landbevölkerung, hauptsächlich in Afrika und Asien, vor allem Frauen und Kinder.
Wie können wir das lösen?
Eine Welt ohne Hunger ist möglich! Theoretisch ist das weltweite Angebot an Nahrungsmitteln ausreichend, sodass niemand hungrig schlafen gehen und nicht täglich Kinder an Unterernährung sterben müssten. Besonders wirksam, um Hunger zu bekämpfen ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Sie schafft Einkommen und Beschäftigung und sie kann die Versorgung der Menschen langfristig sichern. Dafür braucht es Innovationen im Agrar- und Ernährungssektor. Die politischen Rahmenbedingungen müssen zwar von den Regierungen geschaffen werden. Gleichzeitig haben deutsche und europäische Unternehmen es in der Hand, Investitionen verantwortungsvoll und zum Nutzen der Menschen in den Entwicklungsländern zu gestalten.
Fallbeispiel: Fairtrade-Kaffee bei Witt
Was kann ein mittelständischer Modeversandhändler tun, um das Hungerproblem in der Welt zu verringern? Auf den ersten Blick hat der Textilhändler Witt aus Weiden nichts mit einem Kleinbauern in Asien oder Afrika zu tun. Aber das Traditionsunternehmen hat sich schon immer in der Rolle des Partners von Lieferanten und Dienstleistern mit gemeinsamen Zielen gesehen. So war es eine logische Entscheidung von Witt, in den Restaurants und Cafés an den Standorten sowie in den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens ausschließlich fair gehandelten Kaffee, Tee und Kakao auszuschenken.
Die dadurch entstehenden Mehrkosten sieht Witt als Spende für das Wohlergehen der Produzenten vor Ort, die sich durch die fairen Abnahmepreise ihre Landwirtschaft erhalten können und mit ihren Mitarbeitern und Familien von Armut und Hunger verschont bleiben. Die Mitarbeiter und Gäste von Witt freuen sich gleich doppelt über den neuen Kaffee. Das Fairtrade-Siegel genießt ein sehr hohes Maß an Glaubwürdigkeit und hat ein positives Image. Außerdem haben die Produkte eine höhere Qualität und schmecken besser. Und wie ein guter Kaffee die Mitarbeiter-Motivation beeinflusst, wissen Sie sicher aus eigener Erfahrung.
Möglichkeiten für Ihr Unternehmen
Haben Sie schon einmal eine internationale Partnerschaft in Betracht gezogen? Was zunächst vielleicht abwegig klingt, kann auch in Ihrer Branche sinnvoll sein. Auch als kleines Unternehmen können Sie Verbindungen zu Menschen schaffen, die ihre Ernährung aus eigener Kraft nicht mehr sicherstellen können. Helfen Sie diesen mit Ihrem Know-how und machen Sie sie zu Geschäftspartnern.
Für Agrarbetriebe und Unternehmen, die Lebensmittel verarbeiten oder damit handeln sind Kooperationsmöglichkeiten offensichtlich. Damit Kleinbauern auf eigenen Beinen stehen können, ist es aber beispielsweise auch nötig, betriebswirtschaftliches Grundwissen zu vermitteln oder günstige Kredite anzubieten. Nutzen Sie Ihre Innovationskraft, um neue Lösungen für die Benachteiligten zu schaffen. Beispielsweise werden Technologien benötigt, die helfen das kostbare Wasser zur Bewirtschaftung der Felder effektiver aufzufangen und zu speichern. Und vielleicht können Sie von einer Kooperation ebenfalls lernen – beispielsweise, wie es sich unter schwierigen Bedingungen und mit geringem Ressourceneinsatz wirtschaften lässt.
Ob mit internationalen Projekten oder über vergleichsweise kleinere Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit: Richten Sie Ihr Engagement so aus, dass es zu Ihrer Strategie passt. So sind Sie glaubwürdig für Mitarbeiter, Kunden und externe Stakeholder und profitieren langfristig. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie in dem Prozess begleitet werden wollen.
Der nächste Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem dritten SDG: „Gesundes Leben für alle“. Folgen Sie uns auf Instagram, Facebook oder Twitter um alle Anregungen für Ihr Unternehmen mitzubekommen.